Frühling

 

Sämtliche Schöpfungsmythen beginnen mit dieser Jahreszeit. Die Tage werden länger, und während die Dunkelheit weicht, vertreiben die Winde die Wolken und künden von Veränderung und Erneuerung. Schnee und Eis schmelzen auf den Gipfeln der Berge, und freudig suchen sich die Flüsse ihren Weg ins Tal. Die ersten Pflanzentriebe durchstoßen das Erdreich, und die Liebenden erneuern ihre Verpflichtung zu Leidenschaft und Zärtlichkeit, denn der Frühling ist - wie die Liebe - »eine tiefer Jahreszeit als die Vernunft«. Die Fische kämpfen sich stromaufwärts und alles glitzert edelsteingleich im neuen Licht des Tages.                         

 

Manu Bazzano

                                              

 

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© Hendrik Schöne