Das und nichts anderes ist die Wahrheit über die berühmteste Teeschale des Landes. Aber so muss sie auch sein. Das Einfache und das Unaufgeregte, das Ungeplante, das Unverfängliche, das Direkte, das Natürliche, das Unschuldige, das Demutsvolle, das Bescheidene: worin, wenn nicht in diesen Eigenschaften, besteht Schönheit? Das Sanfte, Schmucklose, Ungekünstelte - das sind die natürlichen Charakteristika, die die Zuneigung und die Achtung des Menschen verdienen.

 

Yanagi Sōetsu

 

 

Raku

 

Ich brenne japanisches Raku und westliches Raku.

Beim japanischen Raku beschränke ich mich auf die Hochtemperaturvariante.

Es ist das Kuroraku oder Schwarzes Raku. Dabei nehme ich die Objekte

zwischen 1.150°C und 1.250°C glühend aus dem Sasukenei und schrecke

sie in kaltem Wasser ab. Unterlässt man das abschrecken oder ist das Wasser

zu warm, wird die Glasur Braun bis hin zu Rottönen.


Für das westliche Raku brenne ich in mehreren Gas- und Holzöfen mit einem Brennraumvolumen von jeweils 90 Liter. Für sehr große Objekte nutze ich einen Gasofen von Manfred Just, mit einem Brennraumvolumen von 1300 Liter.

Die Arbeiten werden, abhängig von der verwendeten Glasur, zwischen 900°C und

1.150°C glühend aus dem Ofen entnommen. Danach werden sie sofort in brenn-

baren Materialien, teils offen, teils abgedeckt geräuchert.

Diese Arbeiten lasse ich bis zur vollständigen Abkühlung im Räuchermaterial

liegen.

 

 

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© Hendrik Schöne